MORE SCHWARZE PARADIESE

Eine Frau erschießt ihren Mann mit dem Elchgewehr, weil er zuviel säuft und sich nicht um die Ernte kümmert; eine andere ist bereits Witwe und ernährt sich ausschließlich von Schokolade; ein Mann lebt in glücklicher Symbiose mit der Mutter noch über deren Tod hinaus; ein anderer freut sich, daß in seinem Dorf militärische Übungen stattfinden werden und es dann immer was zu gucken und zu reden gibt, wenn die Bomben hinter der Sauna einschlagen.
Kurze Monologe schildern in einfacher Sprache Epi­soden oder pointierte Geschichten aus dem Le­ben ihrer ErzählerInnen. Und obwohl diese bizarren Begebenheiten oftmals abrupt oder zumindest über­raschend abbrechen, scheinen sie jeweils ein ganzes Leben zu reflektieren.
Die Situationen, die Charaktere der portraitierten Personen, ihr Alter und in gewisser Weise auch ihr sozialer Status ändern sich von Geschichte zu Ge­schichte. Dennoch stehen die Portraits nicht wirklich für sich.
Man benötigt einige Zeit, um für die Empfindung reif zu sein, daß es sich hier um Schwarze Paradiese handelt.